Jahr für Jahr verderben Tonnen von köstlichen Äpfeln in Gärten, alten Plantagen und vor unseren Stadtgrenzen. Die Ernte ist zu groß für den Eigenbedarf, es fehlt an Zeit oder es lohnt sich schlicht nicht mehr.
Mehr und mehr Hochstämme, alte Sorten und Lebensräume für Tiere verschwinden so aus unserer Landschaft.
Ziel von „Apfelschätze“ ist es in Berlin und Brandenburg dieses Obst zu „retten“, Wissen für eine nachhaltige Ernährung zu vermitteln sowie Bäume zu pflanzen, zu pflegen und zu erhalten.
Ein Erntetag in der Natur ist ein riesen Spaß für Groß und Klein. Und da man mehr erntet als man selbst verzehren kann, wird am Ende gleichmäßig zwischen Besitzern, Erntern und Kitas/ Schulen/Apfelschätze geteilt. So kommen viele in den Genuss von gutem Obst. Beim Entern an der frischem Luft kann man sich nach Herzenslist durch die heimische Sortenvielfalt essen und danach für Wochen oder sogar Monaten Selbstversorgung erleben. Denn ein Jahresvorrat an Äpfeln ist in wenigen Stunden gepflückt, verarbeitet und eingelagert und versüßt klimafreundlich und abwechslungsreich die Wintermonate. Die Qualität der Äpfel ist meist hervorragend: ungespritzt, erntereif gepflückt, jenseits der EU-Normen in verschiedenen Hungergrößen und die Lagerung ohne den enormen Energieverbrauch und chemische Behandlungsmittel. Mich freut besonders, dass sich mittels der „Workshops“ und Ernteaktionen viele Schulklassen mit diesem Thema beschäftigen und sich inzwischen langjährige Erntegemeinschaften gebildet haben. Dutzende von Berliner Haushalten pflücken inzwischen ihren Apfelvorrat selbst, mosten, kochen Apfelmus und Gelee u.v.m. Neben den 5-15 Tonnen, die ich in Gemeinschaftsaktionen jährlich ernte, werden so schätzungsweise in kleinen über die Jahre von Apfelschätze vermittelten Erntepaten jährlich 20-30 Tonnen Äpfel vor dem Verfaulen gerettet.
Apfelbesitzer, die es an Zeit und Kraft für die Ernte fehlt, bekommen Erntehilfe, Streuobstwiesen und unwirtschaftlich gewordene Plantagen versuchen wir je nach Kapazität die Sorten zu bestimmen und mittels Baumschnittkursen und Patenschaften erhaltenswerte Bäume zu pflegen und zu bewahren.
Im Winter ziehen wir los, um mittels Baumschnittkursen Bäume zu pflegen und mit dem Projekt Stadt-Baum-Schule eine essbare Stadt zu pflanzen. 2019 wollen wir in Kooperation mit der Ausstellung von Antje Majewski „Der Apfel. Eine Einführung (immer und immer und immer wieder)“ in der Galerie im Turm 100 Apfelbäume in Berlin pflanzen.
Und das schönste an Apfelschätze ist, alle haben was davon: die Städter, die Besitzer und die Natur.
Apfelschätze verteilt Äpfel so weit es die Logistik zulässt, die gepflückten Äpfel kostenfrei an Schulen und Kitas. Neben gesunder und zukunftsfähiger Ernährung ist ein Kernanliegen mit Ernteaktionen, Apfeltag, Workshops oder dem Projektes Stadt-Baum-Schule, bei dem Jungbäume für den eigenen (Stadt)raum aufgezogen werden, nachhaltiges Handeln zu vermitteln.
Städte werden durch Anpflanzung von Nutzbäumen im Rahmen der Stadt-Baum-Schule grüner, nachhaltiger und essbar.
Natur: Die gängigen industriell produzierten Sorten müssen vielfach gespritzt werden. Alte Sorten benötigen weniger Behandlungen und sind auch angesichts des Klimawandels viel widerstandfähiger. Mit Streuobstwiesen, Alleebäumen, alten Plantagen und Nutzbäumen in Parks bleibt unsere Sortenvielfalt und Lebensräume für Tiere erhalten und eine regionale, klimafreundliche Versorgung schont die Umwelt in vielfacher Hinsicht.
Langfristig wird hoffentlich auch der Apfelhandel profitieren. Durch das selbst Ernten und Lagern entscheiden sich zukünftig mehr Konsumenten statt makelloser billigen Topmodelläpfel zu kaufen, für eine breite Sortenvielfalt, die umweltfreundliche produziert und gelagert werden.
„Apfelschätze“ erhält keinerlei Förderung. Die Arbeit und Finanzierung von „Apfelschätze“ wird seit 2011 größtenteils durch mich, Anja Fiedler und Spenden getragen. Um die Arbeit fortzusetzen freue mich deshalb über jede Spende, jeden Baumbesitzer und jeden Ernter, der sich engagiert.
Hier geht´s zum Spenden, Ernten oder Ernte teilen.
Apfelschätze ist ein Projekt von Stadt macht satt, welches vielfach u.a. von der UNESCO un der ZEIT-Stiftung als vorbildliches Projekt ausgezeichnet wurde, Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln zu vermitteln.
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